Die Schnur
Ähnlich wie bei den Spinnruten verhält es sich auch bei den Schnüren. Der Eine schwört auf das gute alte Monofil, der andere eher auf die Geflochtene. Auch hierzu kann ich nur die Vor- und "Nachteile" der jeweiligen Art kurz ansprechen. Was für einen selbst am geeignetsten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Monofilschnur:
Die Monofile, oder kurz Mono wird gerne verwendet, wenn die Fische etwas heikler sind, da die Sichtigkeit unter Wasser wesentlich geringer ist als die einer Geflochtenen. Die Schnurstärke sollte sich zwischen 0,23 und 0,28 mm bewegen. Qualitätsschnüre bringen bei diesen Durchmessern auch schon ordentlich Tragkraft mit, so daß man vor Abrissen nicht mehr Angst haben muss, als bei einer Geflochtenen. Der Vorteil der allgemein bei einer Mono gerne in den Vordergrund gestellt wird ist der, das diese Schnur im Nahbereich wesentlich mehr "Puffervermögen" hat. Was im Nahbereich ein Vorteil ist, ist im Umkehrschluss auf Distanz ein Nachteil, denn einen Anfasser auf maximale Wurfweite bei einer Mono zu spüren ist um einiges schwieriger auf bei Geflochtener und selbst wenn man es mitbekommt, ist aufgrund der Schnurdehnung nicht sicher, dass der Anschlag auch durchdringt. Dafür ist die Haltbarkeit bei Muschel- oder Grundkontakt wiederum besser.
Die Geflechtschnur:
Die Geflechtschnur, oder Geflochtene ist gerade bei "Weitenjägern" sehr beliebt. Bei gleicher Tragkraft ist der Durchmesser der Geflochtenen um einiges geringer als der eine Monofilen. Dementsprechend bietet diese Schnur dem Seitenwind weniger Widerstand (=kleinerer Schnurbogen) und den Rutenringen weniger Reibungsfläche (=weniger Reibungswiderstand = grössere Wurfweite). Physikalisch vielleicht nicht ganz richtig, aber kommt der Wahrheit ziemlich nahe. Des weiteren ist ein Anfasser aufgrund der kaum vorhandenen Schnurdehnung auch bei maximaler Wurfweite fast immer noch zu spüren und der Anschlag kommt aus dem gleichen Grund fast immer beim Fisch an. Die Sichtigkeit der Geflochtenen im klaren Wasser ist ein Nachteil, den viele Meerforellenangler durch das Vorschalten eines Monofilstückes auszugleichen versuchen. Ebenso soll dieses Stückchen dem "Durchscheuern" der Geflochtenen entgegenwirken.
Letztendlich wird jeder Meerforellenangler das für sich am besten geeignete Material herausfinden. Ich kenne eine Menge Küstenläufer, die gerne mit Geflochtener fischen, aber auch noch fast genauso viele, die ebenso gerne mit Mono auf der Spule ans Wasser fahren.